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K a p i t e l Z w e i

  • ninoangelotti
  • Feb 8, 2015
  • 1 min read

„Hufnagel – wo stecken Sie wieder?“

“An meinem Schreibtisch?“

„Ist das eine Frage, Hufnagel? Das nervt! Wo sind die Einladungen?“

„Die sind noch in der Drucke, ich hole die um 4 ab und dann kriegen sie die zum Unterschreiben“

„Um 4! Wir brauchen die früher, um 2, spätestens. Keine Widerrede, Sie Wurm!“

Karsten Hufnagel wusste, dass er nun lieber nichts mehr sagen sollte. Sie sind ein fieses Schein, Herr Polizeipräsident. Die schweren Absätze und leeren Augen des Polizeipräsidenten schüchterten ihn noch immer ein wie am ersten Tag. Er schob die Akte beiseite, nahm seinen Helm und machte sich auf zur Drucke. Auf diesen kleinen Botengang hatte er sich schon seit einer Woche gefreut, denn er liebte es herauszukommen. Er liebte es, den Stützpunkt zu verlassen und durch die Stadt zu streifen. Die Einladungen waren ihm scheissegal, wie ihm die ganze Veranstaltung scheissegal war. Es war nicht die erste dieser Veranstaltungen und es würde nicht die letzte ihrer Art sein. Die Drucke befand sich am Mexikoplatz. Betrieben wurde sie von ihrem Inhaber Foissel, einem kleinen Belgier. Diesem Belgier wäre gegebenenfalls einzuheizen – das wusste Karsten Hufnagel, denn sonst hätte Merz nicht ihn, sondern seinen Kollegen geschickt, der ein Weichei war.

***


 
 
 

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