K a p i t e l D r e i
- Nino Angelotti
- Feb 8, 2015
- 2 min read
Endlich war er Björn los, endlich zur Arbeit, endlich Ruhe – und Megdi.
“Guten Morgen, mein Lieber”
Megdi war immer freundlich, nicht nur zu Wönkelmeyer, aber auch.
„Hey Megdi, alles klar?“
„Ach weisste, das mit Jecker hatte ich Dir erzählt, oder?“
Jecker, bemerkenswerter Name für einen Hund. Wönkelmeyer erinnerte sich, dass sie eine französische Bulldogge hatte, die Ende letzten Jahres erblindet war. Schritt für Schritt, Ursache ungeklärt.
„Wie geht’s dem kleinen Kerl?“
„So klein war der nicht, ist aber inzwischen auch endgültig in Köln, seit Sonntag“
„Ach krass, Köln ja? Und wer kümmert sich da um den, in Köln?“
„Was weiß ich, wer sich da kümmert! Ich bin einfach froh, dass ich den Jecker los bin!“ Sie hat ihren sehbehinderten Hund in Köln ausgesetzt und spielt jetzt die Herzlose um das alles nicht an sich heranzulassen.
„Megdi, also ich hab den kleinen Kerl gemocht. Weisst Du noch beim Sommerfest, als er mich ständig angerammelt hat? Als wäre ich eine läufige Hündin. Das war noch bevor es mit ihm bergab ging“
Megdi schaute ihn verwirrt an und schwieg.
„Vielleicht ist es am besten, wenn wir ihn so in Erinnerung behalten“
Sie schwieg noch immer, stand auf und ließ ihn stehen, um sich einen Kaffee zu machen. Wönkelmeyer, anständig von Kopf bis Fuß, konnte sein Gehirn nicht davon abhalten, seine Augen in Richtung ihres Hinterns zu kommandieren. Wie hieß doch gleich der rheinländische Muskelmann, mit dem sie zusammen war? Er konnte sich an den Namen nicht erinnern, irgendwas mit J wars gewesen. Seine Kopfschmerzen hämmerten ihn zurück in die Realität, gerade noch rechtzeitig, denn es war bereits 10:32 und um 10:35 erwartete ihn der Professor nebenan. Endlich.
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